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Zielfernrohrmontagen für die Jagd

Die Montage des Zielfernrohrs stellt einen entscheidenden Faktor bei der Präzision einer Waffe dar. Eine stabile und verlässliche Verbindung zwischen der Waffe und der Optik gewährleistet eine kontinuierliche Genauigkeit. Es empfiehlt sich, die Montage von einem erfahrenen Büchsenmacher durchführen zu lassen, da hierbei zahlreiche Parameter zu berücksichtigen sind, wie beispielsweise:

  1. Korrekter Augenabstand
  2. Ideale Ausrichtung eines Zielfernrohrs
  3. Verkleben von Bauteilen oder Schienen
  4. Montageschrauben richtig anziehen
  5. Montageringe optimal ausrichten
  6. Montageteile mit Übermaß einpassen
  7. Korrekte Montageteile, für möglichst niedrige Montage

Leistungsfähige Zielfernrohrmontage

Eine optimale Zielfernrohrmontage muss robust und sicher sein und einen festen Sitz aufweisen. Eine gute Passgenauigkeit erfordert hochwertige Materialien und tadellose Verarbeitung. Zudem muss die Montage temperatur- und witterungsbeständig sein und die Schuss- bzw. Schockfestigkeit erfüllen, um die Position des Zielfernrohrs beim Abfeuern eines Schusses nicht zu verändern. Eine Beeinträchtigung der Funktionalität von Zielfernrohr und Waffe darf keinesfalls auftreten. Eine einwandfreie Zielfernrohrmontage gewährleistet uneingeschränktes Zielen sowie das problemlose Repetieren und Auswerfen von Patronen.

Beim Kauf einer Zielfernrohrmontage ist es wichtig, nicht nur die Waffe selbst, sondern auch das Zielfernrohr zu berücksichtigen. Die Klemmringe oder Mittelrohrschienen sollten perfekt zum Zielfernrohr passen und die Bauhöhe muss ausreichend hoch sein. Vor der Montage muss der Schütze entscheiden, ob er das Zielfernrohr abnehmbar oder fest montiert haben möchte. Lösbare Montagen sind besonders für jagdliche Zwecke und den Transport geeignet.

Picatinny Montage – Die bewährte Festmontage

Eine äußerst zuverlässige Art der Befestigung von Waffenzubehör ist die Picatinny Montage, die heutzutage weit verbreitet ist. Sie besteht aus einer Schiene mit gleichmäßig angeordneten Nuten und ist für nahezu jedes Modell von Waffen erhältlich. Im Vergleich zu anderen Montagen zeichnen sich Picatinny Montagen durch ihre hohe Schussfestigkeit sowie ihren kostengünstigen Preis aus. Allerdings ist ihre Wiederholgenauigkeit begrenzt, weshalb sie eher als Festmontagen betrachtet werden sollten.

Weaver vs. Picatinny – Die unterschiedlichen Merkmale

Weaver- und Picatinny-Schienen werden häufig in einem Atemzug genannt, obwohl es Unterschiede zwischen ihnen gibt. Die Grundidee der Weaver-Schiene stammt aus den 1930er Jahren, während die Picatinny-Schiene erst in den 1990er Jahren entwickelt wurde. Obwohl die Picatinny-Schiene ein ähnliches Profil wie die Weaver-Schiene aufweist, hat sie eine breitere Nut. Die Taktung der Picatinny-Schiene ist gleichmäßig im Abstand von einem Zentimeter, während die Weaver-Schiene eine unterbrochene Taktung aufweist und daher bei der Montage weniger flexibel ist als die Picatinny-Schiene.

In vielen Fällen sind Zubehörteile für die Weaver-Schiene auch auf Picatinny-Schienen kompatibel, da sich die Schienen in ihrer Bauweise ähneln. Allerdings funktioniert dies nicht in umgekehrter Richtung, da Picatinny-Montagen aufgrund ihrer breiteren Nut nicht auf Weaver-Schienen passen.

Spezielle Zielfernrohrmontagen der Hersteller

Manche Produzenten bieten inzwischen eigene Zielmontagen für ihre Waffenmodelle an, wie beispielsweise die Hexalock Montage. Diese ist passend für die Sauer 100/101 sowie Mauser M12 und M98 erhältlich. Die Zielfernrohrmontage ist eine Wechselmontage mit Hebeln, die bei Bedarf zügig entfernt und präzise wieder angebracht werden kann.

Die Sattelmontage von Blaser ist eine hochwertige Zielfernrohrmontage, welche vom gleichnamigen Hersteller produziert wird. Diese Montage ist als ein einzelnes Stück erhältlich und passt perfekt zu den Schienen verschiedener Zielfernrohrhersteller. Durch die Verwendung der Blaser Sattelmontage kann das Zielfernrohr flach montiert werden, was für den Schützen von Vorteil ist und die Präzision der Waffe erhöht.

Die Montage von Blaser sitzt unmittelbar auf dem kräftigsten Abschnitt des Laufs. Durch das Einsetzen in präzise gefräste Vertiefungen, die das Patronenlager aufnehmen, werden potenzielle Fehlerquellen anderer Montagesysteme vermieden. Diese könnten sich beispielsweise aus Verwindungen des erhitzten Laufes und der Hülse ergeben, jedoch sind solche Konstruktionsfehler bei der Blaser-Sattelmontage ausgeschlossen.

Nach individueller Anpassung ist die Sattelmontage für alle aktuellen Blaser-Waffen geeignet, was einen problemlosen Wechsel des Zielfernrohrs zwischen verschiedenen Waffen ermöglicht.

Verschiedene Arten von Montagen

  • Ringmontage: Eine Option zur Montage eines Zielfernrohrs ist die Ringmontage. Diese ermöglicht es, die Zieloptik schnell zu wechseln oder komplett zu entfernen, falls sie beispielsweise während der Nachsuche oder auf Reisen nicht benötigt wird. Es ist jedoch wichtig sicherzustellen, dass das Zielfernrohr jedes Mal an identischer Position sitzt, um eine Wiederholgenauigkeit zu gewährleisten. Die Ringmontage ist besonders vorteilhaft, wenn das Fernrohr zu einem späteren Zeitpunkt ausgetauscht oder erneuert werden soll. Allerdings erfordert die Montage der Ringe eine genaue Ausrichtung, die am besten mit Hilfe des Herstellers durchgeführt wird. Zudem kann eine zu feste Verbindung zu einer gewissen Spannung führen, die das Glas unter Umständen deformiert.
  • Schienenmontage: Auch bei der Montage auf einer Schiene ist der Wechsel des Zielfernrohrs einfach möglich. Ein großer Vorteil ist, dass der Schütze den Wechsel selbst vornehmen kann. Die Schienenmontagen werden vom Hersteller bereits vorgefertigt und sind dadurch korrekt ausgerichtet. Somit besteht die Möglichkeit, die Zieloptik jederzeit auszutauschen, ohne sich auf eine festlegen zu müssen. Im Gegensatz zur Ringmontage treten bei der Schienenmontage selten Schäden aufgrund von Spannung auf, die auf das Zielfernrohr wirkt.
  • Schwenkmontage: Die Schwenkmontage ist eine beliebte Befestigungsmethode für Jagdwaffen und Büchsen in Europa. Es gibt zwei Bauarten: die klassische EAW-Schwenkmontage und die Hebelschwenkmontage, bei der das Schloss auf der hinteren Hülsenbrücke der Waffe angebracht ist und eine Vorderplatte auf der Waffe befestigt wird. Der massive Zapfen am Vorderfuß der Zielfernrohrmontage wird in die passende Ausfräsung dieser Vorderplatte eingesetzt, um das Glas in einem 90-Grad-Winkel einzuschwenken. Der Vorderfuß dient als verbindendes Element zwischen Zieloptik und Waffe und mildert die entstehenden Rückstoßkräfte ab. Die Passung für den Vorderfuß kann mit der Klemmschraube eingestellt werden, um eine einfache Nachkorrektur der Montage zu ermöglichen, falls sie einmal locker wird.
  • Hebelschwenkmontage: Die Hebelschwenkmontage befestigt das Schloss des Zielfernrohrs direkt an diesem, während der Hinterfuß der Waffe lediglich aus einem flachen Prismenstück besteht. Dadurch befindet sich der vollständige Verriegelungsmechanismus unmittelbar am Zielfernrohr. Diese Methode eignet sich insbesondere für Kipplaufwaffen, da das Schlösschen bei entfernter Zieloptik die Visierlinie nicht behindert. Wenn die Zieloptik ausgetauscht oder darauf verzichten werden soll, kann das Glas einfach aus der Verriegelung gedrückt, ausschwenken und entnommen werden, indem der Drehbolzen über den kleinen Hebel am Schloss hochgeschwenkt wird.