KIRRPARADIES SCHAFFEN

KIRRPARADIES SCHAFFEN

Eine gut durchdachte Kirrung kann für die Jagd auf Schwarzwild eine großartige Hilfe sein. Bevor man damit beginnt, ist es erforderlich, eine adäquate Stelle im Revier zu finden. Vor der Anlage einer Kirrung muss unbedingt das jeweils gültige Landesjagdgesetz beachtet werden. Grundsätzlich steht fest, dass Kirrungen ideale Jagdvoraussetzungen bei Schnee und/oder Mond bieten, um selektiv auf Schwarzwild zu jagen.

ANLAGE EINER KIRRUNG – TIPPS ZUM RICHTIGEN STANDORT UND ZEITPUNKT

Sauen möchten sich sicher fühlen und Sicherheit bietet die Dunkelheit. Daher sollten Kirrungen bevorzugt in den etwas dunkleren Revierecken angelegt werden, oder aber an Feld-/Waldkanten, die durch Schlagschatten dunkel gehalten werden. Fahles Altgras, hellere Wegeränder oder verdorrte Pflanzen auf Wildäckern bieten einen passenden Untergrund, um ausreichende Kontraste zu schaffen. Wer über passende Einstände verfügt und Sauen ständig im Revier haben möchte, der sollte seine Kirrung niemals im Tageseinstand oder der unmittelbaren Nähe anlegen. Schließlich soll das Schwarzwild seinen Einstand als sicheren Rückzugsort sehen.

Viel passender sind Kirrungen in der Nähe bekannter Hauptwechsel, die ins Feld und möglicherweise zu Schadflächen führen. Hier kann in den Herbst- und Wintermonaten gekirrt und selektiv auf Schwarzwild gejagt werden. Oder in den Sommermonaten zur Ablenkung gekirrt werden. Besonders in Revieren mit Feldanteilen bewirken Ablenkungskirrungen in den Sommermonaten Wunder und mindern Schäden in den Feldfrüchten.

DER RICHTIGE GAUMENSCHMAUS

Wer regelmäßig kirrt, hat schon einiges ausprobiert. Als Kirrmaterial kann Körnermais, Weizen, Triticale, Eicheln oder Bucheckern verwendet werden. Sicherlich hat sich der Körnermais am meisten bewährt gemacht und findet auch die häufigste Verwendung. Zusätzlich lässt sich das Kirrgut mit verschiedensten Lockstoffen anreichern und soll so die Attraktivität steigern. Die entsprechende Futterwahl hängt sicherlich von den aktuellen Getreidepreisen und örtlichen Verfügbarkeiten ab.

KIRRMATERIAL UND HELFERLEIN

Wer eine neue Kirrung angelegt hat, beginnt mit einer vorsichtigen und geringen Kirrmenge. Sollte die Kirrung angenommen worden sein, kann die Menge etwas erhöht werden. Bitte aber unter Beachtung des entsprechenden Landesjagdgesetzes.

Tipp: Beherzigen Sie bei der Ausbringung des Kirrguts, dass regelmäßig frisches Kirrmaterial ausgebracht wird. Schimmelndes oder unbrauchbares Getreide nimmt das Wild ungern an. Das Kirrgut sollte weiträumig auf der Kirrung verteilt werden. So kann sich eine Rotte auf einer größeren Fläche verteilen. Wird das Futter in den Boden eingearbeitet oder mit Holzklötzen / Steinen abgedeckt, werden die Sauen länger beschäftigt und die Haltbarkeit verlängert. Die tägliche Kirrrunde sollte einem ungefähren Rhythmus folgen. Die Uhrzeit darf nicht zu spät sein und auch die Stiefel sind am besten immer die Gleichen. So entsteht eine Art Gewohnheit!

Die Ausbringung von Buchenholzteer und die damit verbundene Schaffung von Mahlbäumen unterstützt Ihre neue Kirrung erheblich. Schwarzwild nimmt den wohlriechenden Buchenholzteer auf größere Entfernung wahr und findet die neue Kirrung erheblich schneller. Mahlbäume gehören zur Wohlfühloase der Schwarzkittel und finden größte Anerkennung!

Eine sendefähige Wildkamera ist eine zusätzliche Hilfe an jeder Kirrung. Diese schickt Ihnen die aufgenommenen Bilder innerhalb weniger Sekunden auf das Smartphone. Es können Rottenstrukturen zuhause analysiert, unnötige Kirrfahrten ausgeschlossen und deutlich effektiver Unruhe vermieden werden.

Es ist unbedingt auf den Wind zu achten. Die beste Kirrung nützt nichts, wenn dort nie angesessen werden kann, weil der Wind nie passt. Richten Sie diese also nach der Hauptwindrichtung aus!

Während der Pirsch oder dem Ansitz gilt, nahezu alle Geräusche zu unterdrücken. Die Jagdbekleidung muss klugerweise geräuscharm sein. Mobiltelefone sollten lautlos geschaltet sein. Herabhängende Äste oder Sträucher entlang des Pirschweges, sollten zurückgeschnitten sein. So kann das Angehen möglichst geräuschlos erfolgen!

In der Geduld liegt der Erfolg!

RICHTIGES VERHALTEN

Sitzen Sie nicht ständig an der Kirrung oder machen schlechten Wind. Gezielte und effektive Ansitze mit anschließender Ruhe, sind deutlich förderlicher als das ständige Warten auf die bekannte Zufallssau. Das Aufbrechen auf der Kirrung sollte unbedingt vermieden werden. So können später anwechselnde Sauen keine Gefahr assoziieren. Eine vernünftig durchdachte und geplante Kirrung kann im Jahresverlauf sehr viel Erfolg und auch Spaß bringen. Die selektive Jagd auf Schwarzwild ist herausfordernd und spannend zugleich.

Waidmannsheil!


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