Effiziente Drückjagd auf Rehwild

Effiziente Drückjagd auf Rehwild

Im Kontext von Drückjagden ermöglicht eine überdachte Jagdtaktik, Rehwild effizient und im Einklang mit dem Tierschutz zu bejagen. Obwohl Rehwild traditionell nicht als Hauptziel von Drückjagden gesehen wird, erlaubt ihre charakteristische Lebensweise in kleineren Territorien nicht das großflächige Treiben. Trotzdem kann Rehwild bei umfangreicheren Bewegungsjagden auf andere Wildarten als zusätzlicher Fang in einer waidgerechten Art und Weise berücksichtigt werden. Darüber hinaus kann Rehwild im Zentrum kleinerer Gesellschaftsjagden stehen, sofern man elementare Aspekte ihres natürlichen Verhaltens in die Jagdstrategie einbezieht.

Effektive Drückjagd: Optimale Standortwahl und Vorbereitung

Drückjagden, oft als Stöberjagden auf Rehwild bezeichnet, werden in einigen Fällen mit vielen Schützen auf einer kleinen Fläche durchgeführt. Meine Erfahrung zeigt jedoch, dass eine effizientere Jagd in kleineren Gruppen stattfindet, wenn die Jäger über ausgeprägte Fähigkeiten verfügen und schnell reagieren können, besonders wenn ein Reh kurz inne hält. Ein präziser Schuss ist nur in diesem Moment effektiv.

 

Es sollte ein absolutes No-Go sein, "fliegende" bzw. hochflüchtige Rehe zu beschießen. Denn im Unterschied zu anderen Wildarten, die sich meist horizontal bewegen, zeigen Reh- und Damwild zusätzlich vertikale Bewegungen. Falsch platzierte Schüsse können das Wildbret unbrauchbar machen und qualvolles Leid verursachen. 

 

Dunkelbrücken sind ideale Plätze für Drückjagden. Ein beunruhigtes Reh überquert zwar offene Flächen, hält jedoch oft in Deckungen inne. Hier gibt es die beste Gelegenheit, korrekt anzusprechen und das Wild zu erlegen. Die ideale Drückjagdfläche sollte 100 ha nicht übersteigen und mit 10–15 erfahrenen Schützen besetzt werden. Das Einplanen von natürlichen Barrieren wie Waldrändern kann den Einsatz von Schützen verringern und die Erfolgschancen erhöhen.

 

Bereiche mit Naturverjüngung sind oft Anziehungspunkte für Rehe. Wenn ein Reh einen solchen Bereich verlässt, bietet sich für andere Schützen die Chance auf einen Schuss, da Rehe oft in ihre bekannten Gebiete zurückkehren.

 

In einigen Revierbereichen gibt es wenig Deckung. Es ist nicht sinnvoll, Rehe gewaltsam aus diesen Gebieten auf die Läufe zu bringen. Allerdings können bei günstigen Wetterbedingungen, wie Frost und leichtem Schnee, die Rehe leichter in Bewegung gebracht werden. Das Wetter spielt insbesondere bei Rehjagden eine entscheidende Rolle, weshalb spontane Jagden oft erfolgreicher sind.

 

Drückjagden erfordern erfahrene Jäger, die korrekt ansprechen und präzise schießen können. Standruhe und Konzentration sind dabei entscheidend. Aus diesem Grund sollten die einzelnen Treiben nicht länger als 90 Minuten dauern, um die notwendige Aufmerksamkeit zu gewährleisten.

 

Zuletzt sollte die Ausrüstung eines Jägers ein Zielfernrohr mit variabler Vergrößerung beinhalten. Die Munition sollte robust und schwer sein, um die notwendige Durchschlagskraft zu gewährleisten. Empfindliche Geschosse sind hier fehl am Platz, um eine effektive Jagd sicherzustellen.

Effektive Jagd auf Rehwild: Stille Strategien für den Erfolg

Es ist oft nicht effektiv, bei der Rehjagd wie bei der Hasenjagd in einer Linie positionierte Treiberwehren einzusetzen. Abgesehen von den ungewissen Resultaten, sind solche Treibjagden auf bestimmtes Schalenwild in einigen Regionen gesetzlich untersagt. Rehe erkennen und meiden häufig vorhersehbare Störungen, wie beispielsweise laut rufende Treiber. Sie reagieren, indem sie sich verstecken, die Treiber passieren lassen oder ständig die Quelle der Störung im Blick behalten. In Jagdgebieten mit geringen Deckungsmöglichkeiten sollten höchstens ein oder zwei diskret hustende Treiber versuchen, die Rehe zu bewegen. Andernfalls könnten die Rehe das Gebiet zu schnell durchqueren, ohne dass der Jäger eine echte Chance hat. Speziell in Gebieten mit Feldgehölzen hat sich ein dezentes Vorgehen bewährt. Oft bleiben die Rehe in ihrer Deckung und bieten den Jägern mehrere Gelegenheiten, bevor sie sich ins offene Feld wagen. Positionen am Waldrand sind in solchen Situationen weniger vorteilhaft. Der Jagdleiter hat bessere Aussichten auf Erfolg, wenn er genau kennt, wo die Rehe Schutz suchen werden. Dieser Ort ist ideal für den Jäger, da Rehe oft kurz verhoffen, bevor sie sich in die nächsten Dickung begeben – perfekt für einen sauberen Schuss.

 

In naturbelassenen Mischwaldgebieten sehen viele Rehe keine Notwendigkeit, ihre sicheren Dickungen zu verlassen. Das ist einer der Gründe, warum Ansitzjagd und Pirsch in Bezug auf die Wildpopulation weniger erfolgreich sind. Dank dichter Vegetation und reichlich Nahrungsangebot bleibt das Rehwild gerne in seinem Deckungsbereich. Diese gegenwärtige Waldstruktur begünstigt Rehe als den sogenannten "Schlüpfertyp". Sie sind im Gegensatz zu größeren Wildarten physiologisch nicht für lang anhaltende, weite Fluchten ausgelegt und erschöpfen sich rasch. Ihre Tendenz, sich bei Gefahr lange am Boden zu drücken, führt dazu, dass einige von hochläufigen Hunden gepackt werden. Besonders flinke Vorstehhund-Rassen zeigen hierbei Erfolge. Bestehende Waldzäune oder ihre Überreste unterstützen diese Jagdmethode.

 

Hunde besitzen natürliche Instinkte, die sie raumgreifend und zielstrebig mit einer hohen Nase suchen lassen. Sie neigen dazu, oft leise oder nur durch sichtbare Signale zu jagen, was zu ihrem eigenen Erfolg beiträgt. Allerdings ist diese Vorgehensweise nicht optimal für eine waidgerechte Jagd auf Rehwild. In dicht bewachsenen Gebieten wird ein Hund immer nur so schnell jagen, wie es seine Sinneswahrnehmung ermöglicht. Vor allem bei Vorstehhunden sind die Suchtechniken und das Element der Überraschung entscheidend und nicht unbedingt die konstante Verfolgung einer Fährte. In großen, dichten Gebieten nutzen Rehe ihre Kenntnisse und spielen oft "Katz und Maus" mit Hunden, die nicht besonders fährtenorientiert sind und bei der Spurenverfolgung nicht überzeugen. Solche Hunde bringen die Rehe selten dazu, ihre Deckung zu verlassen.

 

Für einen effektiven Rehstöberer sind ein klarer Fährtenlaut und ein unbeugsamer Fährtenwillen unerlässlich. Ein allein jagender Hund steht dabei oft an erster Stelle, wenn es um die ideale Auswahl geht. Es ist von entscheidender Bedeutung, diesen Hund sorgfältig zu schulen und regelmäßig im Jagdeinsatz zu halten, damit er optimal performt. Insbesondere bei Teckeln, Spanieln, Terriern und Wachtelhunden gibt es viele Exemplare, die über die erforderlichen Qualitäten verfügen. Nicht zu vergessen sind die Brackenschläge, bei denen man ebenso potenzielle Kandidaten entdecken kann, die sich bestens für die spezielle Stöberjagd auf Rehwild eignen.

Schlussfolgerung

Eine strukturierte Drückjagd auf Rehwild ist besonders nach der intensiven Einzeljagd im Herbst ein effizientes Mittel, um den verbleibenden Rehwildabschuss, vor allem bei weiblichem Wild, zeitnah zu erfüllen. Beim Thema Freigabe darf man nicht vergessen, dass das Rehwild in puncto Muttertierschutz die gleichen Rechte genießen sollte wie andere Wildarten. Ein kompromissloser Tierschutz, speziell der Schutz der Muttertiere, ist unabdingbar! Das Erlegen einer Ricke vor ihren Kitze sollte, auch bei hohem Abschussdruck, niemals zur Debatte stehen.


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