REVIERARBEITEN IM JAGDJAHR

REVIERARBEITEN IM JAGDJAHR

Wer fest in einem Jagdrevier jagt, ob Pächter oder Begeher, hat vor dem eigentlichen Erfolg diverse Arbeiten im Jahresverlauf zu erledigen. Schließlich sollten erst die Grundlagen geschaffen werden, um die Jagd und das Jagdjahr erfolgreich werden zu lassen. Diese Grundlagen bedeuten aktive Revierpflege und jahreszeitlich angepasste Revierarbeiten. Darüber hinaus, gehört die Hege und Pflege des Wildes an erster Stelle. Erhaltung von Suhlen, Anlage von Wildäckern, Schaffung von Ruhezonen, Kontrolle der Kirrungen sind nur ein paar Beispiele zur Lebensraumverbesserung. Hierbei ist wichtig, dass manche Maßnahmen eine vernünftige Absprache mit Pächtern, Landwirten und Behörden voraussetzen, wie zum Beispiel Baumfällungen oder die jährliche Wiesenmahd. Jedes Revier hat allerdings einen eigenen Charakter, ob Hoch- oder Niederwildjagd, sodass keine pauschalisierte Arbeitsliste vorgegeben werden kann. Ratschläge oder Tipps sollte man sich von erfahrenen Jägern und ortsansässigen Landwirten einholen. Das perfekte Zusammenspiel aus diesen wichtigen Komponenten und Naturnutzern ist der Weg zum Erfolg. Gemeinsam und stets in Absprache, können Jäger, Landwirte, Naturinteressierte und Einheimische eine ganze Menge bewirken. Das Wild wird es Ihnen danken!

WIEDERHOLENDE REVIERARBEITEN

Die Aufgaben, die zur Revierarbeit zählen, sind äußerst vielfältig und herausfordernd. Regelmäßig und akribisch sollten im Frühjahr die Ansitzeinrichtungen überprüft werden. Hochsitze und dazugehörige Untergestelle, Drückjagdböcke, Ansitzleitern etc., müssen auf Sicherheit überprüft werden. Schäden oder potentielle Gefahrenstellen sollten unverzüglich repariert und behoben werden. Im Zuge dessen, können Pirschwege gefegt und die entsprechende Ansitzeinrichtung freigeschnitten werden. Die Pflege von Pirschwegen ist mehrmals im Jahr empfehlenswert.

Stamm- und Stocksulzen sollten überprüft und ggf. mit neuen Mineral- oder Salzlecksteinen bestückt werden. Vorhandene Suhlen müssen von Ästen und Steinen befreit werden. Mahlbäume können mit einer ordentlichen Portion Buchenholzteer aufgefrischt werden. Wildkameras sollten auf volle Funktionsfähigkeit überprüft werden. Tipp: Nehmen Sie Ihre Wildkameras für eine Nacht mit nach Hause und legen Sie diese zum Trocknen auf die Heizung. Das Innenleben der Kamera wird es Ihnen mit Langlebigkeit danken!

REVIEREINSÄTZE KOORDINIEREN

Größere Reviereinsätze müssen frühzeitig abgesprochen werden. Besonders wenn alle Mitjagenden teilnehmen sollen und größeres Gefährt (Trecker, Teleskoplader etc.) benötigt wird. Hier helfen örtliche Landwirte gerne, wollen aber frühzeitig informiert werden, um Frühjahrseinsatz im Revier und Frühjahrsbestellung auf dem Acker nicht kollidieren zu lassen. Für das Umsetzen oder Aufstellen von Kanzeln bedarf es in der Regel mehr als zweier Hände. Vor der Mahd gehört auch das Kontrollieren der Wiesen, zum Schutz des Jungwildes, dazu. Hierbei können Drohnen mit Wärmebildtechnik eine sehr große Hilfe sein.

SCHLUSSWORT UND CHECKLISTE

Abschließend ist festzuhalten, dass sich die Arbeit eines Jägers / einer Jägerin nicht nur auf die Jagdausgänge beschränkt, sondern hierzu auch die Hege und Pflege des Jagdreviers unabdingbar ist. Dabei beschränkt sich das Ganze aber nicht nur auf das Beschicken von Kirrungen, vielmehr zählen zur Revierarbeit zahlreiche Instandhaltungen und etliche andere Tätigkeiten, die im gesamten Verlauf des Jagdjahres zu erledigen sind und eventuelle Koordination mit Flächeneigentümern, Jagdpächtern oder Land- und Forstwirten bedürfen.

Dennoch sollen folgende Punkte als kleine Checkliste dienen:

– Planen, koordinieren und umsetzen von Arbeitsmaßnahmen

– Instandhaltung von Kanzeln und Untergestellen

– Freischneiden des Blick- und Schussfeldes

– Schaffung von ganzjährigen Ruhezonen und Lebensraumverbesserungen

– Wildschäden frühzeitig erkennen, sowohl im Feld als auch im Wald

– Regelmäßiges Kontrollieren von Kirrungen

– Bestückung oder Neubau von Stamm- und Stocksulzen

– Jungwildsuche vor der jährlichen Wiesenmahd

– Kontrolle von Suhlen und Wasserstellen (Störende Äste und Wasserstand!)

– Verjüngungsflächen im Wald ausreichend vor Verbiss und Fegeschäden schützen

Die Punkte dienen als grober Überblick, ohne Vollständigkeit oder jahreszeitlichen Verlauf.


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