ERNTEMONAT OKTOBER

ERNTEMONAT OKTOBER

Der goldene Oktober zeigt sich von seiner schönsten Seite und das bunte Herbstlaub strahlt regelrecht in der Herbstsonne. Da macht der Reviergang mit dem vierläufigen Begleiter doppelt so viel Freude und wir freuen uns, wenn Sie uns hierbei begleiten.

ERNTEZEIT NICHT NUR IN DER LANDWIRTSCHAFT

Die Landschaft um uns ist in ein milchiges Licht getaucht, die Luft ist klar und wohlriechend, der Mond ist halbvoll und bietet bereits ausreichend Büchsenlicht. Wir sind im Revier und wollen kontrollieren, ob die Schwarzkittel auf den Maisstoppeln Nachlese halten. In den letzten Tagen erfüllte die Geräuschkulisse der Maishäcksler und abfahrenden Traktoren unsere heimischen Reviere. Reihe für Reihe haben sich die großen Maschinen durch den Mais gearbeitet und den Sauen die letzten großen Deckungsmöglichkeiten im Feld geraubt.

Jetzt ist es Zeit, die geernteten Äcker zu nutzen und den Sauen auf den Zahn zu fühlen. Das Licht reicht bereits aus, um mit unserem lichtstarken Fernglas auf den hellen Stoppelfeldern jeden Wildkörper wahrzunehmen. Zur Sicherheit haben wir natürlich auch eine Wärmebildkamera dabei, um frühzeitig anwechselndes Wild in der Ferne entdecken zu können. Hoffnungsvoll pirschen wir am Waldrand entlang, minütlich mit der Wärmebildkamera den großen Stoppelacker vor uns prüfend. Bis auf ein Damtier mit Kalb ist noch nichts auszumachen und wir pirschen vorsichtig weiter zum nächsten Stoppelfeld. Dabei durchlaufen wir eine Wiese und sind froh über unsere Gummistiefel, die uns vor der Taunässe schützen.

DIE HOFFNUNG ERFÜLLT SICH…

Auf einmal wird es spannend und Adrenalin schießt in den Körper, Sauen! Im fahlen Mondlicht erahnen wir frühzeitig ein paar dunkle Klumpen auf den Stoppeln. Durch die Wärmebildkamera können wir eine uns bekannte Rotte ansprechen. Der Überläufertrupp hält eifrig Nachlese und scheint die Ruhe weg zu haben. Die Rotte befindet sich circa 150 Meter vor uns. Kurz den Wind geprüft gehen wir sie vorsichtig an. Frühzeitig hören wir sie mit unseren aktiven Gehörschützern schmatzen. Eine kurze Rauferei zweier Halbstarker lässt uns regungslos abwarten.

DU WUNDERBARER OKTOBERMOND

Die Entfernung dürfte bereits unter 60 Metern liegen… Wir lassen unsere Waffe in die Gabel des Zielstocks gleiten und schalten den Leuchtpunkt der lichtstarken Zieloptik ein. Beim Blick durch das Zielfernrohr ergibt sich ein unglaubliches Bild. Der Pinsel des schwachen Überkäuferkeilers ist deutlich durch die Wärmebildkamera anzusprechen. Die Langwaffe ist bereits gespannt und als der Überläufer breit steht lassen wir fliegen. Im Knall bricht das beschossene Stück zusammen. Die restliche Corona flüchtet lautstark davon. Nach kurzer Zeit herrscht wieder eine gespenstische Ruhe und wir sammeln uns erstmal. Das Jagdfieber lässt uns aber noch nicht los. Nach einer Weile gehen wir zum erlegten Überläufer und nehmen ihn in Besitz. Kurz aber andächtig lassen wir das Erlebte Revue passieren, unsere erste gemeinsame Sau! Mithilfe des Bergegurtes ziehen wir den erlegten Schwarzkittel zum nächsten Feldweg und bergen das Stück anschließend. Welch herrliche und erfolgreiche Nacht!

KONTROLLE DER NISTKÄSTEN

Ein paar wenige Tage später haben wir die jagdliche Ausrüstung mit einer 3 Meter langen Teleskopleiter getauscht. Wir schlendern einen Waldweg entlang, an dem im vorletzten Winter mithilfe einer Grundschulklasse Nistkästen aufgehängt wurden. Jetzt im Oktober überprüfen wir gerne die Belegung zu und leeren die Kästen, damit sie für das kommende Frühjahr entsprechend einsatzbereit sind. In einem der Kästen finden wir das Nest einer Blaumeise, das liebevoll aus Moos gebaut ist und mit allerlei Haaren weich gepolstert wurde.

ÜBERRASCHUNGEN IM HERBSTWALD

Mitte des Monats zeigt sich der Oktober nochmal von seiner besten Seite und wir sind tagsüber sogar hemdsärmelig unterwegs, weil die Sonne nochmal mit letzter Kraft vor dem nahenden Winter vom Himmel strahlt. Der Wald leuchtet in einem bunten Farbenspektrum von zarten Gelb bis hin zu kräftigem Rot. Immer mehr mischen sich auch Brauntöne unter das bunte Herbstlaub und künden von der Vergänglichkeit im ewigen Kreislauf des Lebens.

Die bunt gefärbten Blätter des Ahorns künden vom nahenden Winter

Mit unserem Hund gehen wir laut raschelnd durch das knöcheltiefe herabgefallene Laub und nehmen den würzig, herben Duft des Herbstes wahr. Wir kontrollieren die ausgelegten Eier, um zu sehen, wo der Stein- und Baummarder auf Beutezug war. An einigen Plätzen fehlen bereits seit einigen Tagen immer wieder die Eier. Das Anbringen von ein paar Tropfen Anisöl am nahen Baumstamm hat sich bewährt. Es wird langsam Zeit die mobilen Marderbunker aufzustellen. Am 16.10. beginnt die Jagdzeit auf diese heimlichen Räuber und wir haben zuhause bereits unsere Fangeisen überprüft und für die kommende Fangsaison vorbereitet.

Am Waldrand sehen wir durch unser Fernglas den alten Sechser, der uns in diesem Jahr wieder so oft an der Nase herumführte und sich erfolgreich unseren Nachstellungen entzogen hat. Aber jetzt gilt Hahn in Ruh für den Bock und mit den besten Wünschen für das kommende Jagdjahr lassen wir den Bock in seinen Einstand zurückziehen. Plötzlich sehen wir etwas Dunkelbraunes auf dem Waldboden leuchten und bei näherer Betrachtung erkennen wir einen kleinen Steinpilz.

Nach der alten Regel, wo einer ist, da sind noch mehr, vergessen wir unser ursprüngliches Anliegen und unser Jagdfieber ist geweckt. Und tatsächlich haben wir innerhalb kurzer Zeit eine ganze Handvoll von diesen schmackhaften Pilzen gesammelt. Es werden wohl die Letzten für dieses Jahr sein. Mangels Transportbehältnis packen wir sie kurzerhand in unsere Schirmmütze und tragen voller Stolz diesen Schatz des herbstlichen Waldes nach Hause. Heute Abend wird es ein Risotto mit frischen Steinpilzen geben. Herz was willst du mehr?


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